Kurz zusammengefasst
- Die Grundversicherung übernimmt die Kosten einer Desensibilisierung bei Heuschnupfen vollständig, die Behandlung kostet insgesamt 3'000 bis 4'000 Franken über einen Zeitraum von etwa drei Jahren.
- Bei einer mehrjährigen Behandlung fallen Franchise und Selbstbehalt mehrfach an – bei einer hohen Franchise können die Kosten deutlich steigen, daher lohnt es sich, verschiedene Krankenkassen zu vergleichen und die Franchise-Höhe zu optimieren.
- Der optimale Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn liegt im Herbst oder Winter, also in der beschwerdefreien Zeit – eine frühzeitige Planung ist daher empfehlenswert.
Stand: 2025-11
Der Frühling läutet für viele die schönste Zeit des Jahres ein – für Menschen mit Heuschnupfen beginnt damit allerdings oft eine Belastungsprobe: Die Nase läuft, die Augen jucken, der Alltag wird von Allergiesymptomen bestimmt. Eine Desensibilisierung kann hier für nachhaltige Erleichterung sorgen. In diesem Blog erfahren Sie, was diese Therapie genau ist, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, wie die Kostendeckung durch die Krankenkasse aussieht und wie Sie mit der passenden Franchise sparen können.
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Was ist eine Desensibilisierung bei Heuschnupfen?
Bei einer Desensibilisierung bekommt der Patient unter ärztlicher Aufsicht zunächst geringe Dosen des allergieauslösenden Stoffes verabreicht, um so eine leichte allergische Reaktion zu provozieren. Durch langsame Steigerung der Dosis wird nach und nach eine Toleranz gegenüber dem problematischen Stoff aufgebaut, der Körper gewöhnt sich langsam daran. Der allergieauslösende Stoff wird als Spritze oder Tropfen verabreicht.
Die Desensibilisierung wird als Langzeittherapie über einen Zeitraum von etwa drei Jahren durchgeführt. Am Ende der Therapie steht bei den meisten Patienten eine deutliche Besserung der allergischen Symptome, bei einigen sogar völlige Beschwerdefreiheit. Die Behandlung kann sowohl bei Heuschnupfen als auch bei vielen anderen Allergien eingesetzt werden. Besonders bei Allergien, die zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können, ist sie aus ärztlicher Sicht dringend zu empfehlen und der Behandlung mit Medikamenten vorzuziehen.
Während die meisten Allergien das ganze Jahr über behandelt werden können, sollte der Beginn der Behandlung bei Heuschnupfen in der beschwerdefreien Zeit liegen, also im Herbst oder Winter. Planen Sie die Behandlung also frühzeitig, damit Sie rechtzeitig starten können.
Welche Kosten übernimmt die Grundversicherung bei der Desensibilisierung?
Die Desensibilisierung bei Allergien ist eine von der Grundversicherung anerkannte Behandlung und wird deshalb in vollem Umfang von der Grundversicherung übernommen. Die Kosten für die Behandlung belaufen sich, je nach Behandlungsdauer, Praxis und Versicherer, in der Regel auf 3'000 bis 4'500 Franken. Bedenken Sie aber, dass die Desensibilisierung eine Behandlung über mehrere Jahre ist und Selbstbehalt und Franchise deshalb mehrfach anfallen.
Mehrjährige Behandlung – Selbstbehalt und Franchise fallen mehrfach an
Die volle Kostenerstattung durch die Grundversicherung klingt zunächst gut, darf aber nicht zu wörtlich genommen werden. Natürlich werden von den Behandlungskosten der Selbstbehalt und die vertraglich festgelegte Franchise abgezogen. Bei einer Behandlung über einen Zeitraum von drei Jahren fallen diese Kosten einmal pro Jahr an, insgesamt also dreimal. Beim Selbstbehalt macht das mehrfache Anfallen keinen Unterschied, da er pro Jahr berechnet wird und prozentual auf die Kosten nach Abzug der Franchise anfällt. Die Höhe der Franchise kann die Kosten aber deutlich in die Höhe treiben.
Wie wirkt sich die Höhe der Franchise auf Ihre Kosten aus?
Die Franchise-Höhe hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten, die Sie selbst tragen müssen. Hier zwei Beispiele:
Beispiel 1: Niedrige Franchise (CHF 300.–)
- Jahr 1: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 300.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 90.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 390.–
- Jahr 2: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 300.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 90.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 390.–
- Jahr 3: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 300.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 90.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 390.–
- Gesamtkosten über 3 Jahre: CHF 1'170.–
Beispiel 2: Hohe Franchise (CHF 1'000.–)
- Jahr 1: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 1'000.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 20.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 1'020.–
- Jahr 2: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 1'000.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 20.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 1'020.–
- Jahr 3: Behandlungskosten CHF 1'200.–, Franchise CHF 1'000.–, Selbstbehalt 10 % = CHF 20.–, Gesamtkosten für die versicherte Person: CHF 1'020.–
- Gesamtkosten über 3 Jahre: CHF 3'060.–
Fazit: Bei einer hohen Franchise zahlen Sie fast die gesamten Behandlungskosten selbst, während bei einer niedrigen Franchise ein deutlich grösserer Teil von der Krankenkasse übernommen wird.
Die Höhe Ihrer Franchise hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten einer Desensibilisierung. Berücksichtigen Sie diesen Faktor unbedingt bei der Planung der Behandlung und prüfen Sie rechtzeitig vor Behandlungsbeginn, ob eine Anpassung der Franchise sinnvoll ist. So vermeiden Sie unnötig hohe Eigenkosten und stellen sicher, dass Sie von der optimalen Kostendeckung profitieren.
Wann kann ich die Franchise einmal jährlich möglich
Planen Sie die Desensibilisierung rechtzeitig im Voraus, könnte die Wahl einer niedrigeren Franchise oder sogar der Wechsel des Grundversicherers dabei helfen, die Kosten in Grenzen zu halten. Jeweils zum 30. November eines Jahres haben Sie die Möglichkeit, Änderungen an Ihrer bestehenden Grundversicherung vorzunehmen oder sogar die Grundversicherung zu wechseln.
Eine Änderung der Franchise ist unkompliziert und verursacht an sich keine Gebühren oder zusätzlichen Kosten. Wichtig zu wissen ist aber, dass sich mit einer Änderung Ihrer Franchise auch Ihre monatliche Prämie ändert: Wählen Sie eine höhere Franchise, zahlen Sie eine niedrigere Prämie, bei einer tieferen Franchise entsprechend mehr. Bei einer mehrjährigen Behandlung wie der Desensibilisierung kann es sich jedoch lohnen, vorübergehend eine niedrigere Franchise zu wählen, um die Behandlungskosten zu reduzieren.
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FAQ – Häufige Fragen zur Desensibilisierung bei Heuschnupfen
Fazit
Wenn Heuschnupfen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt, kann eine Desensibilisierung eine langfristige Lösung sein. Die Grundversicherung übernimmt die Kosten der Behandlung vollständig, die Gesamtkosten belaufen sich auf 3'000 bis 4'500 Franken über einen Zeitraum von etwa drei Jahren. Wichtig zu wissen ist, dass bei einer mehrjährigen Behandlung Franchise und Selbstbehalt mehrfach anfallen – bei einer hohen Franchise können die Kosten deutlich steigen.
Planen Sie die Desensibilisierung rechtzeitig im Voraus, können Sie die Kosten optimieren, indem Sie die Franchise-Höhe anpassen oder verschiedene Krankenkassen vergleichen. Der optimale Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn liegt im Herbst oder Winter, also in der beschwerdefreien Zeit. Um den passenden Tarif für Ihre Situation zu finden, lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen.
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
- www.sprechzimmer.ch – Heuschnupfen – Desensibilisierung im Winter
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