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Besitzen Sie eine Immobilie oder planen Sie die Anschaffung, ist eine Rechtsschutzversicherung speziell für Immobilien eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem bisherigen Rechtsschutz. Denn als Besitzer und eventuell auch Vermieter einer Immobilie können Situationen entstehen, die schnelle und zuverlässige juristische Unterstützung erfordern. Auch der finanzielle Aspekt spielt hier eine grosse Rolle: Juristische Auseinandersetzungen sind in der Regel kostspielig und müssen meist zunächst aus eigener Tasche bezahlt werden – zwar bekommen Sie bei einem Erfolg vor Gericht die entstandenen Kosten erstattet, müssen aber zunächst in Vorleistung gehen, um beispielsweise das Honorar für den Anwalt zu bezahlen.
Hier kann eine Rechtsschutzversicherung dafür sorgen, dass Sie ohne Vorleistung in einen Prozess gehen können und alle Rechnungen zeitnah beglichen werden. So stellen Sie auch sicher, dass Sie einen Prozess bis zum Ende führen können und nicht die Segel streichen müssen, weil die finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen.
Da nicht jede Immobilien-Rechtsschutzversicherung identische Leistungen bietet, kann man nicht im Detail sagen, welche Leistungen enthalten sind. Die meisten Tarife sind allerdings vergleichbar und bieten, je nach Umfang, Schutz in den folgenden Bereichen:
Am besten erkundigen Sie sich vor dem Abschluss einer Police, welche Leistungen enthalten sind und wofür Sie eine zusätzliche Versicherung benötigen. So können Sie selbst entscheiden, welche Komponenten Sie wirklich benötigen und wie umfangreich Ihre Versicherung ausfallen soll. Einige Versicherer haben auch Versicherungslösungen im Baukasten-System im Angebot, sodass Sie genau die Leistungen auswählen können, die Sie für Ihre Immobilie benötigen.
Wohneigentum juristisch absichern - mit der passenden Rechtsschutzversicherung.
Wie in jedem Bereich der Versicherungen bietet auch der Immobilien-Rechtsschutz unterschiedliche Varianten: Es gibt Basis-Tarife zu günstigen Konditionen, die nur eine begrenzte Leistung bieten, Standard-Tarife und Premium-Tarife, die zwar kostspielig sind, dafür aber alle Eventualitäten abdecken. Unterschiede finden sich vor allem in den unterschiedlichen Deckungssummen der Versicherungen, dem Beratungsangebot und der Anwaltswahl.
Die Deckungssumme gibt an, wieviel Kosten pro Jahr von der Versicherung maximal übernommen werden. Übersteigen Ihre Rechnungen diese Summe, weil Sie diese zu niedrig gewählt haben, müssen Sie für den Rest des Kalenderjahres Ihre Rechnungen allein bezahlen. Umgekehrt steigen Ihre Prämien, wenn Sie eine Deckungssumme wählen, die deutlich über Ihrem tatsächlichen Bedarf liegt. Nehmen Sie sich deshalb etwas Zeit für Ihre Berechnungen und berücksichtigen Sie neben Ihrem finanziellen Spielraum und Ihren Bedürfnissen auch den Wert Ihrer Immobilie – je höher dieser ist, desto kostspieliger sind meist auch Reparaturen und Dienstleistungen.
Fast alle Rechtsschutzversicherungen bieten Ihren Mitgliedern juristische Beratung an, etwa per Telefon, persönlich oder per Chat, Messenger oder E-Mail. Wichtig ist, dass Sie hier ein Angebot wählen, das zu Ihnen passt: Legen Sie Wert auf persönliche Beratung, sollten Sie eine Versicherung auswählen, die diesen Wunsch erfüllt.
Die freie Anwaltswahl spielt beim Rechtsschutz schon immer eine grosse Rolle: Manche empfehlen sie sehr, andere raten davon ab und legen mehr Wert auf die Kostenersparnis, die ein Verzicht auf freie Anwaltswahl meist bedeutet. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich mit der gewählten Variante identifizieren können. Die freie Anwaltswahl erweitert die Auswahl und ermöglicht Ihnen zum Beispiel, einen Juristen Ihres Vertrauens zu beauftragen, etwa den langjährig für Ihre Familie tätigen Anwalt. Verzichten Sie auf diese Option, bekommen Sie von der Versicherung entweder einen Anwalt direkt zugewiesen oder bekommen eine Liste der Anwälte, die von der Versicherung akzeptiert werden. Dies hat den Vorteil, dass Sie schnell und unkompliziert einen Anwalt finden, der sich in Ihrem Gebiet auskennt.
Rechtsschutz für Immobilien ist in der Schweiz zwar nicht obligatorisch, aber dennoch sehr zu empfehlen, sobald Sie eine Immobilie besitzen. Besonders als Vermieter kann es schnell zu einem Rechtsstreit mit Ihren Mietern kommen, auch Auseinandersetzungen mit Handwerkern oder Nachbarn sind keine Seltenheit. Bedenken Sie, dass bereits für eine anwaltliche Beratung in der Regel ein dreistelliger Betrag fällig wird – so können Sie sich schnell vorstellen, wie teuer ein Prozess werden kann, der mehrere Monate andauert.
Je teurer und grösser Ihre Immobilie ist, desto umfassender sollte der Rechtsschutz dafür sein. Sind Sie Besitzer einer kleinen Eigentumswohnung, die Sie selbst bewohnen, genügt ein einfacher Basis-Tarif. Besitzen Sie stattdessen ein Mehrfamilienhaus, das an verschiedene Parteien vermietet ist, sollten Sie sich umfassend absichern, um für Konflikte aller Art gewappnet zu sein.
Sie können eine Rechtsschutzversicherung für Ihre Immobilie auch bereits zu einem Zeitpunkt abschliessen, zu dem Sie den Bau oder Erwerb zwar planen, aber noch nicht abgeschlossen haben. Dies ist sogar sehr zu empfehlen, denn in beiden Fällen sind juristische Auseinandersetzungen keine Seltenheit. Besonders beim Bau einer Immobilie kann es zu verschiedenen Fehlern und Konflikten mit verschiedenen Firmen kommen, etwa weil ein Handwerksbetrieb nicht sauber gearbeitet hat oder nicht die vereinbarten Materialien verwendet wurden. Spätestens beim Erwerb eines Baugrundstücks und der Planung einer Immobilie sollten Sie eine Rechtsschutzversicherung abschliessen, um für alle eventuell aufkommenden Konflikte vorbereitet zu sein.
Ob Sie die Rechtsschutzversicherung für eine privat oder gewerblich genutzte Immobilie benötigen, ist für die Versicherung selbst nicht relevant. Versichert ist nur die Immobilie selbst, nicht aber deren Nutzung. Ergeben sich aus der gewerblichen Nutzung der Immobilie juristische Konflikte, ist dafür der gewerbliche Rechtsschutz des Geschäftsinhabers zuständig, wenn die Immobilie vermietet ist. Sind Sie selbst gewerblicher Nutzer der Immobilie, müssen Sie dafür sorgen, dass Sie über einen ausreichenden gewerblichen Rechtsschutz verfügen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Versicherungen gilt eine Rechtsschutzversicherung für Immobilien immer nur für eine Immobilie. Schon bei der Erstellung eines Angebots seitens der Versicherung geben Sie die Immobilie an, die Sie versichern möchten. Dies ist vor allem darin begründet, dass nicht alle Immobilien die gleiche Wahrscheinlichkeit für einen Rechtsstreit aufweisen. So ist es in einem Mietshaus mit vielen Parteien recht wahrscheinlich, dass es zu einer Auseinandersetzung kommt, während Sie bei einem selbst genutzten, freistehenden Haus deutlich weniger Gefahr laufen, verklagt zu werden oder selbst jemanden zu verklagen.
Achten Sie also unbedingt darauf, beim Erwerb einer weiteren Immobilie auch Ihren Versicherungsschutz entsprechend zu erweitern. Versichern Sie mehrere Immobilien beim selben Anbieter, kann Ihnen dieser auch meist einen gewissen Rabatt gewähren, sodass die Kosten überschaubar bleiben.
Eine Rechtsschutzversicherung sollte immer möglichst genau zur versicherten Immobilie passen. Ermitteln Sie deshalb zunächst den Wert und das Konfliktpotenzial Ihrer Immobilie, bevor Sie einen Tarif auswählen. Wählen Sie vor allem Deckungssumme und enthaltene Leistungen möglichst passgenau zu Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung – so stellen Sie sicher, nicht zu viel für die Versicherung zu bezahlen, im Schadensfall aber ausreichend geschützt zu sein.
Für Hausbesitzer gibt es verschiedene Versicherungen, je nach Wohnkanton sind davon sogar manche obligatorisch. Damit keine Doppel- oder sogar Dreifachdeckungen entstehen, sind diese verschiedenen Versicherungen aber streng auf bestimmte Gebiete beschränkt, und die Rechtsschutzversicherung für Immobilien umfasst einige Dinge nicht, die bereits von anderen Versicherungen gedeckt werden können. In den folgenden Situationen ist eine Kostenübernahme nicht möglich:
Haben Sie bereits einen privaten oder gewerblichen Rechtsschutz bei einem bestimmten Anbieter abgeschlossen, kann es sich lohnen, dort auch die eigene Immobilie zu versichern. Viele Versicherer bieten für ihre Tarife Baukasten-Lösungen an, sodass Sie den vorhandenen Schutz jederzeit um weitere Komponenten ergänzen oder verändern können. Dies ist meist günstiger, als für jedes Risiko eine separate Versicherung abzuschliessen. Ausserdem haben Sie so alle Bestandteile der Versicherung in einer Police, vermeiden unnötigen Papierkram und halten den Aufwand gering.
Neben dem Aspekt des Rechtsschutzes gibt es für Immobilien-Besitzer natürlich weitere Versicherungen, auf die man nicht verzichten sollte, einige sind in manchen Kantonen sogar obligatorisch. Je nach Lage und Beschaffenheit der Immobilie können unterschiedliche Tarife sinnvoll sein. Sind Sie nicht sicher, welche Tarife für Ihre Immobilie wichtig sind, sollten Sie sich beraten lassen, um eine gute Auswahl zu treffen.
Die Gebäudeversicherung ist die wichtigste Versicherung für Immobilienbesitzer, denn sie springt ein, wenn die Immobilie durch Feuer, Unwetter oder andere Elemente beschädigt wurde. In den meisten Kantonen ist diese Versicherung Pflicht, freiwillig ist sie lediglich in Genf, Tessin, Appenzell Innerrhoden und Wallis. Doch auch in diesen Kantonen ist der Abschluss unbedingt zu empfehlen, denn Elementarschäden sind nur schwer vorauszusehen und verursachen meist hohe Schäden.
Für Schäden am Mobiliar und anderen Einrichtungsgegenständen ist die Hausratversicherung zuständig, bei Mietern ebenso wie bei Immobilienbesitzern. Diese gilt immer pro Haushalt, haben Sie mehrere Wohnsitze, müssen Sie diese ebenfalls versichern bzw. in Ihre bisherige Versicherung einschliessen.
Die Gebäudehaftpflicht ist für Schäden und Verletzungen zuständig, die anderen Personen oder deren Besitztümern durch Ihre Immobilie entstanden ist, zum Beispiel, wenn ein Dachziegel bei einem Sturm herunterfällt oder sich jemand an den Scherben einer kaputten Lampe verletzt. Separat abzuschliessen, aber besonders empfehlenswert ist auch die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die bei Schäden haftet, die während des Baus einer Immobilie entstehen. Denn jeder weiss, wie schnell gerade auf Baustellen Schäden entstehen und Unfälle passieren können.
Im Immobilien-Rechtsschutz gilt, wie bei anderen Versicherungen für Immobilienbesitzer, immer der Ausschluss von Fahrlässigkeit. Das heisst, Schäden oder Konflikte werden nur übernommen, wenn diese nicht fahrlässig herbeigeführt wurden. Legen Sie die Grundstücksgrenzen zum Beispiel willkürlich neu fest, ohne die tatsächliche Verteilung zu beachten, können Sie dies nicht mithilfe des Immobilien-Rechtsschutzes durchsetzen. Auch bei Beschädigungen und Unfällen wird zunächst geprüft, ob eventuell Fahrlässigkeit vorliegt, etwa weil Baumaterialien nicht ausreichend gesichert oder trotz eines angekündigten Unwetters keine Vorkehrungen getroffen wurden.
Zwar sind Tarife für Gebäudehaftpflicht oder den Schutz des Hausrats sinnvolle Ergänzungen für den Immobilien-Rechtsschutz, stellen aber keine Alternativen zu diesem dar. Auch andere Tarife im Bereich des Rechtsschutzes oder Vereine bieten zwar Unterstützung in bestimmten Bereichen, können eine reine Immobilien-Rechtsschutzversicherung aber nicht ersetzen. Möchten Sie sich als Hausbesitzer oder sogar als Vermieter rechtlich absichern und juristische Konflikte nicht aus eigener Tasche bezahlen, ist eine Immobilien-Rechtsschutzversicherung unverzichtbar und ohne Alternative.
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