Um ein Unternehmen zu gründen, braucht es so einiges: Neben Startkapital, dem nötigen Know-How und einer Portion Mut ist es auch das Wissen um die rechtlichen Rahmenbedingungen, das bei einer erfolgreichen Gründung den Unterschied macht.
Ein wichtiger Teil dieses Wissens dreht sich darum, welche Versicherungen Sie brauchen, wenn Sie ein Unternehmen gründen. Wir haben für Sie zusammengefasst, welche Versicherungen für Gründerinnen und Gründer unverzichtbar sind, welche zusätzlichen Tarife sinnvoll sein können und worauf Sie gut verzichten können.
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Das Unternehmen versichern
Gründen Sie ein Unternehmen, wird dieses als juristische Einheit verstanden – es kann zum Beispiel zur Verantwortung gezogen werden, wenn etwas nicht nach den gesetzlichen Regelungen verläuft. Dementsprechend wichtig ist es, das Unternehmen abzusichern und mit entsprechenden Versicherungen auszustatten.
Haftpflicht für Unternehmen
Zwar nicht verpflichtend, aber doch für jedes Unternehmen zu empfehlen, ist eine Haftpflichtversicherung. Eine Betriebshaftpflichtversicherung schützt Sie vor den gängigen Risiken und ist zuständig, wenn jemand Schadenersatzansprüche an Ihr Unternehmen stellt.
Die meisten Anbieter bieten einen Basis-Schutz, den man mit zusätzlichen Bausteinen erweitern und individuell an das eigene Firmenprofil anpassen kann. Der Basis-Schutz umfasst in der Regel diese Bereiche:
- Anlagerisiko: Damit gemeint sind Gefahren, die von Ihrer Firmen-”Anlage”, also Ihrem Gebäude, Büro oder Grundstück ausgehen können. Wird zum Beispiel jemand verletzt, weil von Ihrem Dach ein Ziegel herunterfällt, ist das ein Fall für die Betriebshaftpflichtversicherung.
- Betriebsrisiko: Dieses umfasst Gefahren, die vom laufenden Betrieb ausgehen. Haben Sie eine Baufirma und jemand verletzt sich, weil Ihre Mitarbeitenden die Baustelle nicht ordnungsgemäss abgesichert haben, ist die Betriebshaftpflichtversicherung zuständig.
- Produktrisiko: Stellen Sie ein Produkt her, können auch von diesem Risiken ausgehen. Ihre Versicherung springt zum Beispiel ein, wenn sich jemand trotz ordnungsgemässem Gebrauch an Ihrem Produkt verletzt.
- Umweltrisiko: Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist das Risiko für die Umwelt. Sie werden haftbar gemacht, wenn Ihr Unternehmen der Umwelt schadet – passiert dies aber nicht bewusst, ist die Haftpflichtversicherung zuständig.
Weitere Bereiche können Sie passend zu Ihrem Unternehmensprofil versichern. Viele Versicherungen bieten zum Beispiel zusätzliche Bausteine für Aus- und Einbaukosten, Nutzungsausfälle oder Kosten für Produkt-Rückrufe. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei der Versicherung Ihrer Wahl und stellen Sie einen Tarif zusammen, der genau auf Ihr Unternehmen zugeschnitten ist.
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Sachversicherung
Bei der Sachversicherung dreht sich alles um die Besitztümer Ihres Unternehmens, also zum Beispiel die Einrichtung oder Ihre Firmenfahrzeuge. Ebenfalls versichert ist das Eigentum Dritter, sollte es durch Ihr Unternehmen zu einem Schaden kommen. Wie auch in der Haftpflichtversicherung gibt es einen Basis-Schutz, der um verschiedene Komponenten erweiterbar ist. So können Sie zielgerichtet eine Police abschliessen, die genau zu den Besitztümern Ihrer Firma passt.
Cyberversicherung
Eine Cyber-Versicherung ist zuständig für virtuelle Gefahren, Verbrechen und Schäden. So übernimmt die Versicherung zum Beispiel die Kosten für die Wiederherstellung von Daten, wenn Sie erpresst werden, und unterstützt Sie juristisch, sollten Sie einem Betrug im Netzt aufgesessen sein.
Angestellte absichern
Beschäftigen Sie auch Angestellte, sind Sie per Gesetz verpflichtet, diese ebenfalls abzusichern. Ausserdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, zusätzlichen Schutz oder zusätzliche Leistungen zu gewähren und so beispielsweise die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen.
Unfallversicherung
Per Gesetz vorgeschrieben ist der Abschluss einer Unfallversicherung für Ihre Angestellten – zumindest für alle, die mindestens 8 Stunden pro Woche für Sie arbeiten. Die Beiträge an die Unfallversicherung teilen sich auf in einen Betrag für Berufsunfälle und einen Betrag für Nichtberufsunfälle. Den ersten Betrag übernimmt der Arbeitgeber, den zweiten Betrag der Arbeitnehmende.
Die Leistungen der UVG sind gesetzlich geregelt, hier haben Sie wenig Wahlmöglichkeiten. Übernommen werden die Kosten für Heilung und Therapie, ebenso enthalten ist die Zahlung von Taggeld sowie Leistungen bei Invalidität und im Todesfall. Möchten Sie die Leistungen der UVG verbessern und damit auch Ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, können Sie über eine Unfall-Zusatzversicherung weitere Leistungen anbieten. Dadurch haben Ihre Mitarbeitenden nach einem Unfall zum Beispiel Anspruch auf die halbprivate oder private Abteilung oder erhalten eine höhere Lohnfortzahlung als in der Standard-Variante.
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Berufliche Vorsorge über eine Pensionskasse
Zwar keine Versicherung im eigentlichen Sinne, aber dennoch verpflichtend für alle Arbeitgeber ist die Mitgliedschaft in einer Pensionskasse und die Altersabsicherung der Mitarbeitenden über diese. Bei der Pensionskasse haben Sie nach der Gründung im Prinzip die freie Wahl: Neben den Pensionskassen, die Ihrer Branche zugeordnet sind oder von den entsprechenden Berufsverbänden betrieben werden, können Sie sich auch der Stiftung Auffangeinrichtung anschliessen, die ohne Beschränkung allen offensteht.
Die Beiträge an die Pensionskasse berechnen sich anhand des monatlichen Lohns und werden jeweils hälftig von Ihnen und Ihrem Mitarbeitenden getragen. Beim Eintritt in die Rente kann Ihr Mitarbeiter dann entscheiden, ob er den gesamten Betrag auf einmal erhalten oder lieber eine lebenslange Rente ausgezahlt bekommen möchte.
Optional: Krankentagegeldversicherung
Fällt einer Ihrer Mitarbeitenden wegen einer Krankheit oder Schwangerschaft für längere Zeit aus, sind Sie verpflichtet, den Lohn weiterhin auszuzahlen. Mit einer Krankentagegeldversicherung können Sie diese Pflicht “umgehen”, diese zahlt Ihren Mitarbeitenden nämlich an Ihrer Stelle den Lohn weiter. Auch Ihre Mitarbeitenden profitieren, denn der Schutz und somit der Auszahlungs-Zeitraum ist in der Tagegeldversicherung länger als bei der UVG. Sie können sich auch hier dazu entscheiden, den Schutz über bestimmte Zusatzbausteine anzupassen und Ihren Mitarbeitenden so zusätzliche Vorteile zu verschaffen, zum Beispiel mit der Auszahlung von Geburtengeld, wenn einer Ihrer Mitarbeitenden Nachwuchs bekommt.
- Wer ein Unternehmen gründet, sollte die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen
- Obligatorisch für jeden Unternehmer ist eine Unfallversicherung und die Altersvorsorge über die Pensionskasse
- Nicht verpflichtend, aber nützlich ist die Betriebshaftpflichtversicherung
- Auch eine Sachversicherung kann sinnvoll sein, ebenso eine Cyber-Versicherung, wenn Sie sich viel im virtuellen Raum bewegen
Unser Fazit
Die Gründung eines Unternehmens kostet zunächst Geld, Zeit und Nerven. Zumindest, was die Nerven angeht, kann eine gute Versicherungssituation Abhilfe schaffen. Riskieren Sie nichts und sorgen Sie dafür, dass bereits bei der Gründung alle nötigen Versicherungen vorhanden und alle gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind – so können Sie sich voll und ganz auf die Strategie Ihres Unternehmens konzentrieren und stehen rechtlich auf der sicheren Seite!
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