Welcher Rechtsschutz ist der richtige für GmbH und AG?

In der Schweiz gibt es unterschiedliche Rechtsformen, wenn man ein Gewerbe betreibt. So gibt es vor allem für kleinere Betriebe die Rechtsform der GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung), für an der Börse notierte Unternehmen gibt es die Rechtsform der AG (Aktiengesellschaft). Häufig werden wir mit der Frage konfrontiert, welcher Rechtsschutz für solche Unternehmen die richtige Wahl ist. Deshalb haben wir für Sie zusammengefasst, worauf beim Rechtsschutz für GmbH oder AG zu beachten ist.

Dafür braucht man eine Rechtsschutz­versicherung

Mit einer Rechtsschutz­versicherung sorgen Sie dafür, dass Sie die Kosten nicht allein tragen müssen, wenn es zu einem juristischen Konflikt kommt. Das gilt, wenn Sie angeklagt werden, aber auch, wenn Sie selbst jemanden verklagen möchten. Die Versicherung trägt in Streitfällen zunächst die Kosten für juristische Beratung und anwaltliche Vertretung. Kommt es zu einem Prozess, übernimmt die Versicherung weiterhin die Anwaltskosten, ausserdem Prozesskosten und Zahlungen von Schadenersatz oder Schmerzensgeld. Auch die Kosten für Gutachten von Spezialisten werden häufig von der Rechtsschutzversicherung getragen.

GmbH und AG: Am besten beraten mit Gewerbe-Rechtsschutz

Für Unternehmen aller Art bieten die Schweizer Versicherer verschiedene Tarife an, meist als „Gewerbe-Rechtsschutz“ oder „Rechtsschutz für Unternehmen“ deklariert. Diese Tarife bieten Unterstützung und Kostenübernahme für Rechtsfälle, die im Zusammenhang mit Ihrem Unternehmen stehen. Dabei ist die Auswahl an unterschiedlichen Tarifen und Tarifbausteinen gross. Von den enthaltenen Leistungen über die Deckungssumme bis zur Prämienhöhe, es finden sich die unterschiedlichsten Varianten. Welche davon für Ihre AG oder GmbH am besten geeignet ist, ist davon abhängig, was für ein Unternehmen Sie führen.

Basis-Tarif oder Premium-Variante

Bei den meisten Versicherern haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Rechtsschutz-Varianten. In der Regel wird mindestens ein Basis-Tarif angeboten, der nur eine bestimmte Auswahl an Leistungen umfasst, dazu kommen verschiedene weitere Tarife, die mehr Leistungen umfassen, sowie Premium-Varianten, die Rechtsschutz für alle erdenklichen Fälle bieten, aber auch entsprechend mehr kosten. Welcher Tarif für Ihr Unternehmen das richtige ist, lässt sich aber nicht pauschal beantworten: Je nachdem, was Ihr Unternehmen anbietet, wie es beschaffen ist und welche Grösse es hat, kommen andere Komponenten infrage.

Diese Leistungen sind sehr beliebt und werden von den meisten Versicherern angeboten:

• Cyber-Rechtsschutz

  Für Unterstützung bei Schäden durch digitale Anwendungen, zum Beispiel durch Phishing, Betrug oder das Verschlüsseln von Daten. Neben der anwaltlichen Unterstützung werden häufig auch Kosten für die Wiederherstellung von Daten übernommen.

• Immobilien-Rechtsschutz

  Lohnt sich, wenn Sie Ihr Gewerbe in einer eigenen Immobilie betreiben, zum Beispiel als gastronomischer Betrieb. Kommt es zu Streitigkeiten mit Nachbarn oder Handwerkern, hilft der Immobilien-Rechtsschutz.

• Verkehrsrechtsschutz

  Nimmt Ihr Unternehmen in der ein oder anderen Form am Strassenverkehr teil, zum Beispiel mit Lieferfahrzeugen oder Dienstwagen, ist eine Komponente für Verkehrsrechtsschutz sinnvoll. So haben Sie bei Unfällen oder anderen Konflikten Anspruch auf juristische Unterstützung.

• Beratungsrechtsschutz

  Eine beschränkte juristische Beratung bieten die meisten Versicherer bereits im Basis-Tarif an, zum Beispiel eine Hotline oder einen Livechat. Der Baustein „Beratungs-Rechtsschutz“ erweitert diesen Anspruch auf die ausführliche Beratung durch einen Anwalt. Sogar in Bereichen, in denen einen anwaltliche Vertretung von der Versicherung nicht übernommen werden würde, können Sie sich beraten lassen.

Kostenbeteiligung, Prämienhöhe und Deckungssumme

Sind Sie sich darüber im Klaren, welche Bestandteile die Rechtsschutz­versicherung Ihrer GmbH oder AG beinhalten sollte, gibt es immer noch diverse Möglichkeiten zur Auswahl. Wichtig ist deshalb, noch weitere Bedingungen festzulegen, die die Versicherung erfüllen soll:

• Kostenbeteiligung

  Eine hundertprozentige Kostenbeteiligung bietet aktuell keine Versicherung. Die meisten beteiligen sich zu einem Prozentsatz zwischen 50 und 90% an den Kosten für Anwalt und Prozess. Je häufiger Sie die Versicherung in Anspruch nehmen, desto höher sollte die Kostenbeteiligung ausfallen. Ist die Versicherung eher als Unterstützung im Notfall geplant und soll möglichst wenig in Anspruch genommen werden, genügt auch eine hälftige Kostenbeteiligung.

• Deckungssumme

  Die Deckungssumme ist der jährliche Betrag, den die Versicherung maximal erstattet, auch, wenn die tatsächlichen Kosten deutlich höher liegen. Werfen Sie einen Blick auf die durchschnittlichen Anwaltskosten in Ihrem Kanton und wählen Sie unbedingt eine Summe, mit der Sie auch einen längeren Prozess finanzieren könnten. So stellen Sie sicher, dass Ihnen nicht mitten in einem Prozess das Geld ausgeht und Sie die Rechnungen nicht bezahlen können.

• Prämienhöhe

  Die Prämienhöhe ergibt sich aus den enthaltenen Leistungen, der Kostenbeteiligung und der maximalen Deckungssumme. Es gilt: Je mehr die Versicherung leistet, desto mehr kostet sie. Allerdings gibt es auch bei komplett identischen Leistungen immer wieder überraschende Preisunterschiede. Es lohnt sich deshalb in jedem Fall, alle zur Auswahl stehenden Tarife miteinander zu vergleichen, um die günstigste Variante zu finden.

Unser Fazit

Ohne einen guten Rechtsschutz ist das Überleben als GmbH oder AG schwer, schliesslich kommt es besonders im Geschäftsleben schnell zu einer juristischen Auseinandersetzung. Dennoch sollten Sie nicht den erstbesten Tarif auswählen, sondern sich etwas Zeit nehmen, um die optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden. Mit etwas Geschick und ein bisschen Zeit können Sie so eine massgeschneiderte Versicherung finden, die genau das bietet, was für Ihr Unternehmen nötig ist. Fordern Sie auch unser individuelles Angebot an, um beim Vergleich alle Möglichkeiten zu berücksichtigen.