Auswandern in die Schweiz: Der Guide für Versicherungen und Vorsorge
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt! Wer in die Schweiz auswandert, hat viele spannende Möglichkeiten vor sich – neue berufliche Chancen, eine hohe Lebensqualität und wunderschöne Natur inklusive. Gleichzeitig bringt ein solcher Neustart auch einiges an Organisation mit sich: andere Gepflogenheiten und Regeln – und natürlich auch neue Versicherungen und ein neues Vorsorgesystem.
Aber keine Sorge: Sie sind nicht allein. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, welche Versicherungen beim Umzug in die Schweiz wirklich wichtig sind und wie Sie sich optimal als Einwanderer absichern. So gelingt der Start in Ihr neues Leben sorgenfrei.
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Die wichtigsten Versicherungen für Einwanderer im Überblick
Grundversicherung
Obligatorische Krankenversicherung für alle Personen, die in der Schweiz leben.
Haftpflichtversicherung
Schützt vor finanziellen Folgen, wenn Sie einer anderen Person oder deren Eigentum Schaden zufügen.
Hausratversicherung
Versichert Möbel, Kleidung und andere persönliche Gegenstände gegen Schäden.
Rechtsschutzversicherung
Übernimmt Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren bei rechtlichen Streitigkeiten.
Autoversicherung
Deckt Schäden am eigenen Fahrzeug sowie an Dritten – Haftpflicht ist obligatorisch.
Altersvorsorge
Finanzielle Absicherung im Ruhestand – bestehend aus staatlicher, beruflicher und privater Vorsorge.
Die wichtigen Fristen und Behördengänge beim Einwandern in die Schweiz
- Aufenthaltsbewilligung: Schon vor dem Umzug vorbereiten
- Anmeldung bei der Gemeinde: Innerhalb von 14 Tagen
- Anmeldung bei der Krankenversicherung: Innerhalb von drei Monaten
Wenn Sie dauerhaft in die Schweiz ziehen, benötigen Sie für einen Aufenthalt von mehr als drei Monaten eine Aufenthaltsbewilligung. Dafür brauchen Sie vorab eine Arbeitsbestätigung Ihrer Arbeitgeberin oder Ihrem Arbeitgeber. Mit dieser und Ihrem Ausweis können Sie bei der zuständigen Wohngemeinde die Bewilligung beantragen.
Selbstständige müssen nachweisen, dass sie in der Lage sind, durch ihre Tätigkeit für sich und ihre Familie aufzukommen.
Unabhängig von der Art der Aufenthaltsbewilligung haben Sie nach Ankunft 14 Tage Zeit, sich bei der Einwohnerkontrolle Ihrer Gemeinde anzumelden. Hierfür benötigen Sie ein gültiges Ausweisdokument, Ihren Arbeits- und Mietvertrag und sowie ein Passfoto. Je nach Nationalität und Zivilstand werden weitere Dokumente benötigt.
Nach dem Umzug in die Schweiz haben Sie drei Monate Zeit, um sich bei einer Krankenkasse Ihrer Wahl anzumelden. Die Grundversicherung ist für alle in der Schweiz lebenden Personen obligatorisch. Sie gilt rückwirkend ab dem ersten Aufenthaltstag – auch wenn Sie sich erst am Ende der Frist anmelden. Dann müssen Sie allerdings Beiträge für drei Monate auf einmal entrichten. Erfolgt keine Anmeldung, werden Sie automatisch einer Kasse zugewiesen und sind dort bis zum nächsten ordentlichen Kündigungstermin gebunden.
Welche Versicherungen brauche ich für die Auswanderung in die Schweiz?
1. Krankenversicherung
Die Grundversicherung beinhaltet alle vom Gesetz vorgeschriebenen Leistungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Gesundheitsvorsorge. Sie ist obligatorisch und muss nach Ihrem Umzug innerhalb von 3 Monaten abgeschlossen werden. Jede versicherte Person trägt einen jährlichen Selbstbehalt von 10 % der Kosten bis maximal CHF 700. Zusätzlich gibt es die Franchise, einen festen Betrag, den Sie jährlich selbst tragen, bevor die Versicherung die Kosten übernimmt.
Je höher die gewählte Franchise, desto günstiger ist in der Regel die monatliche Prämie – allerdings lohnt sich das nur, wenn Sie wenig medizinische Leistungen in Anspruch nehmen. Es gilt die Faustregel: Bei jährlichen Gesundheitskosten unter CHF 2’000 lohnt sich meist die hohe Franchise von CHF 2’500, da die Prämien deutlich tiefer sind.Liegen die Kosten über CHF 2’000, ist die tiefe Franchise von CHF 300 vorteilhafter – danach zahlen Sie nur noch 10 % Selbstbehalt.
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Zusatzversicherung
In der Schweiz deckt die obligatorische Grundversicherung nur medizinisch notwendige Leistungen ab. Viele Leistungen – etwa alternative Heilmethoden, Zahnbehandlungen, Brillen oder mehr Komfort im Spital – sind nicht im gesetzlichen Leistungskatalog enthalten. Deshalb bieten Krankenkassen Zusatzversicherung an, mit denen Versicherte ihren Schutz individuell erweitern können. Die Aufnahme erfolgt auf Basis Ihrer Gesundheitsdaten – je jünger und gesünder Sie sind, desto grösser sind Ihre Chancen auf einen guten Tarif. Eine frühzeitige Anmeldung lohnt sich also.
2. Unfallversicherung (UVG)
Sind Sie in der Schweiz mehr als acht Stunden pro Woche angestellt, sind Sie automatisch über Ihren Arbeitgeber gegen Unfälle versichert – bei der Arbeit und in der Freizeit. Arbeiten Sie weniger oder gar nicht, müssen Sie die Unfalldeckung privat über die obligatorische Krankenversicherung abschliessen. Eine private Unfallversicherung kann dann eine sinnvolle Ergänzung sein.
3. Hausratversicherung
Die Hausratversicherung schützt Ihr bewegliches Eigentum, z.B. Möbel und Elektrogeräte, bei Schäden durch Wasser, Feuer oder Einbruch. In den meisten Kantonen ist sie freiwillig, in wenigen obligatorisch. Wichtig ist, dass die Deckungssumme dem tatsächlichen Wert Ihres Hausrats entspricht und bei Bedarf angepasst wird.
4. Private Haftpflichtversicherung
Nicht obligatorisch – aber absolut empfehlenswert. Sie schützt vor finanziellen Folgen, wenn Sie Schäden am Eigentum Dritter verursachen oder jemanden unbeabsichtigt verletzen. Besonders Mieter:innen profitieren, denn auch Schäden an der gemieteten Wohnung sind oft gedeckt. Kein Wunder also, dass fast alle Schweizerinnen und Schweizer sich für eine Privathaftpflicht entscheiden.
5. Gebäudeversicherung
Erwerben Sie mit Ihrem Umzug in die Schweiz eine Immobilie, ist diese Versicherung für Sie wichtig, denn Sie ist für alle Hauseigentümerinnen und -eigentümer obligatorisch. Je nach Kanton können sie wählen ob Sie sich bei einer kantonalen oder privaten Versicherungen versichern möchten.
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6. Rechtsschutzversicherung
Rechtliche Auseinandersetzungen können schnell teuer werden. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten und schont im Streitfall nicht nur den Geldbeutel – sondern auch die Nerven.
7. Autoversicherung
Eine Auto-Haftpflichtversicherung ist für alle Fahrzeuge in der Schweiz vorgeschrieben. Ohne diese wird ein Auto in der Schweiz nicht zugelassen. Sie deckt Schäden an fremden Fahrzeugen, Personen oder Gegenständen. Ergänzt werden kann Sie mit einer Teilkasko - oder Vollkaskoversicherung . Diese decken Schäden an ihrem eigenen Fahrzeug – und schont so den Geldbeutel. Alle Infos zur Autoversicherung in der Schweiz finden Sie hier.
8. Altersvorsorge: Das Drei-Säulen-Prinzip der Schweiz
- 1. Säule – Staatliche Vorsorge
Die AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) ist obligatorisch für alle in der Schweiz lebenden Personen. Sie deckt den Grundbedarf im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit und im Todesfall ab. Erwerbstätige zahlen direkt vom Lohn, Selbstständige melden sich bei der Ausgleichskasse an.
Als Einwanderer vorsorgen
- 2. Säule – Berufliche Vorsorge (Pensionskasse)
- 3. Säule – Private Vorsorge
Diese Pflichtversicherung für Arbeitnehmende ergänzt die AHV-Leistungen und wird ebenfalls automatisch vom Lohn abgezogen. Arbeitgebende müssen für ihre Angestellten eine berufliche Vorsorge abschliessen. Zusammen mit der ersten Säule soll die 2. Säule im Alter ca. 60–70 % in der Pension des letzten Einkommens abdecken.
Freiwillig, aber steuerlich attraktiv:
FAQ – Häufige Fragen zum Auswandern in die Schweiz
Fazit: Sicher starten beim Auswandern in die Schweiz
Ein Umzug in die Schweiz ist ein grosser Schritt – aber mit der richtigen Vorbereitung gelingt er reibungslos. Besonders das Thema Versicherungen sollten Sie nicht aufschieben. Ob Gesundheit, Wohnen, Unterwegs oder beim Thema Vorsorge: Nutzen Sie Tools wie Vergleichsrechner, holen Sie sich Beratung und überprüfen Sie Ihre Policen regelmässig. So sind Sie von Anfang an gut geschützt und können sich ganz auf Ihr neues Leben in der Schweiz konzentrieren.
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