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Während Angestellte in der Schweiz über Säule automatisch Mitglied in einer Pensionskasse sind und somit bereits über eine solide Altersvorsorge verfügen, sieht dies bei Selbstständigen anders auf. Sie müssen sich um deutlich mehr selbst kümmern, wenn sie ihr Einkommen im Alter sichern möchten – dafür haben sie aber auch mehr Möglichkeiten, die Altersvorsorge nach den eigenen Wünschen zu gestalten.
Versicherung-Schweiz fasst in diesem Artikel für Sie zusammen, worauf Selbstständige bei der Altersvorsorge achten müssen und wie Sie Ihre Vorsorge mit den richtigen Produkten optimieren können.
Auf der Suche nach Ihrer passenden privaten Altersvorsorge?
Der grösste Unterschied bei der Altersvorsorge in der Schweiz liegt für Selbstständige ohne Angestellte darin, dass sie nicht in die Pensionskasse einzahlen müssen. Ohne Einzahlungen in die Pensionskasse entsteht aber auch nur ein geringer Rentenanspruch für das Alter, sodass diese fehlenden Einzahlungen ausgeglichen werden, wenn Selbstständige sich im Alter nicht deutlich einschränken möchten. Die Vorsorge über Säule 1 reicht in aller Regel nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard beizubehalten.
Um diese Lücke auszugleichen, haben Selbstständige verschiedene Möglichkeiten: Sie können über verschiedene Produkte von Banken und Versicherungen Kapital ansparen, Vermögenswerte anschaffen oder sich freiwillig in die Pensionskasse einkaufen.
Wer mit der Altersvorsorge beginnt, sollte dafür zunächst eine grundlegende Berechnung anstellen, um herauszufinden, wie viel und welche Art von Kapital man im Alter benötigt.Dazu sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
Auf Grundlage dieser Fragen können Sie berechnen, welches Einkommen Sie im Ruhestand mindestens benötigen werden und wie hoch Ihre Rücklagen sein sollten. Bedenken Sie auch die Form Ihres Vermögens: Eine Immobilie kann zum Beispiel sehr viel wert sein, bietet Ihnen aber kein schnell verfügbares Einkommen und verursacht unter Umständen zusätzliche Kosten.
Der freiwillige Einkauf in eine Pensionskasse steht im Prinzip allen selbstständig arbeitenden Personen offen, je nach Art der ausgeübten Tätigkeit kommen andere Pensionskassen infrage. Wer selbst Angestellte beschäftigt, kann der Pensionskasse beitreten, an die das Unternehmen angeschlossen ist und bekommt dort die gleichen Konditionen wie das angestellte Personal. Ebenfalls möglich ist der Einkauf in eine Pensionskasse des entsprechenden Berufsverbands. Existiert kein solcher Berufsverband, kann man sich auch über den Schweizerischen Kaderverband versichern. Wer aus Gründen der Gesundheit oder des Alters von keiner anderen Kasse akzeptiert wird, kann sich über die Auffangeinrichtung BVG versichern.
Keine Sorgen machen müssen Sie sich, wenn Sie bereits über ein Angestelltenverhältnis in eine Pensionskasse eingezahlt haben. Das bis dahin angesparte Guthaben können Sie ohne Probleme auf Ihre neue Pensionskasse übertragen. Alternativ ist es per Gesetz sogar erlaubt, sich das bis dahin angesparte Guthaben auszahlen zu lassen und für den Aufbau der eigenen Firma zu verwenden.
Sehr wichtig für Selbstständige ist die Säule 3 der Schweizer Altersvorsorge – besonders dann, wenn sie nicht freiwillig in die Pensionskasse einzahlen. Einzahlungen in Säule 3 machen bei vielen Selbstständigen den Hauptteil ihrer Altersvorsorge aus, denn mit einer klugen Vorsorgestrategie lassen sich die geringeren staatlichen Leistungen gut ausgleichen.
Die private Altersvorsorge in der dritten Säule bietet verschiedene Möglichkeiten, mit denen Selbstständige für das Alter sparen können.
Eine klassische Möglichkeit, Vermögen aufzubauen, bieten verschiedene Banklösungen wie Sparkonten, Sparpläne oder Aktienfonds. Während manche Produkte vor allem Sicherheit bieten, können Sie mit anderen auch eine hohe Rendite erzielen – je grösser das Risiko ist, das Sie mit Ihrer Anlage eingehen, desto höher ist auch der mögliche Gewinn. Bei der Auswahl der Produkte sollten Sie sich unbedingt beraten lassen, um die richtige Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden.
Ebenfalls möglich ist die Vorsorge über eine Lebensversicherung. Dabei haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Sie können eine Lebensversicherung ausschliesslich zur Kapitalbildung wählen oder eine gemischte Form, die Kapitalbildung mit der Absicherung gegen Risiken verbindet. So können Sie gleichzeitig für das Alter vorsorgen und sich und Ihre Angehörigen schützen, sollten Sie in der Zukunft temporär oder dauerhaft erwerbsunfähig sein oder sogar versterben.
Wie bei klassischen Geldanlagen gibt es auch bei Lebensversicherungen verschiedene Varianten der Kapitalbildung. In der klassischen Lebensversicherung bekommen Sie einen garantierten Mindestzins und am Ende der Laufzeit eine Überschussbeteiligung, wenn es für die Versicherung gut läuft. Eine andere Variante sind Lebensversicherungen, die an Aktien oder Aktienfonds gekoppelt sind und deshalb mehr Rendite ermöglichen können. Auch hier gilt der Grundsatz: Je höher Ihre Risikobereitschaft ist, desto mehr Rendite können Sie erzielen.
Die private Vorsorge über die dritte Säule unterteilt sich in Säule 3a und Säule 3b, die gebundene und die freie Vorsorge. Während Sie in Säule 3b die freie Auswahl an unterschiedlichen Produkten haben, beschränkt sich Säule 3a auf wenige Produkte von Banken und Versicherungen. Diese unterliegen bestimmten Regelungen und sind vergleichsweise unflexibel, bieten dafür aber steuerliche Vorteile: Einzahlungen in Säule 3a können Sie in der Steuererklärung geltend machen und vom steuerbaren Einkommen abziehen.
Spricht man über steuerliche Vorteile der Säule 3a, kommt die Rede schnell auf den Maximalbetrag, den man jährlich einzahlen kann – dies ist auch gleichzeitig die Maximalsumme, die in der Steuererklärung berücksichtigt wird. Viele wissen aber nicht, dass Selbstständige ohne Pensionskasse hier deutlich mehr einzahlen dürfen als Angestellte, aktuell beträgt die Maximalsumme für Selbstständige 35'280 Franken pro Jahr. Die Möglichkeiten, Steuern mit Säule 3a zu sparen, sind für Selbstständige also nochmal um ein Vielfaches höher als bei Angestellten, dies sollten Sie unbedingt nutzen.
Natürlich können Selbstständige in Säule 3b auch andere Wege wählen, um für das Alter vorzusorgen. Dazu gehören zum Beispiel Immobilien, Kunstgegenstände oder Sammlerstücke. Wichtig ist, ein Produkt zu wählen, das zu den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten passt und sich langfristig lohnt, sodass Sie auch nach längerer Zeit noch profitieren. Denken Sie auch daran, wie Sie im fortgeschrittenen Alter mit Ihrem Vermögen umgehen möchten und ob Sie zum Beispiel bereit sind, langwierige Verkaufsprozesse mitzumachen, um Ihre Anlagen in verfügbares Einkommen umzuwandeln.
Für Selbstständige in der Schweiz ist es unverzichtbar, eine private Altersvorsorge zu bilden. Je früher Sie damit anfangen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch ohne Einzahlungen in Säule 2 im Alter über ein gutes Einkommen verfügen werden. Bei der Auswahl sind Sie dafür deutlich freier als Angestellte, besonders in Säule 3b stehen Ihnen verschiedenste Varianten der Altersvorsorge zur Verfügung. Mit unserem persönlichen Vergleich der Vorsorgelösungen haben Sie Ihre bevorzugten Varianten auf einen Blick zur Hand und können sich schnell und dennoch umfassend informieren. Schieben Sie das Thema Altersvorsorge nicht weiter hinaus und fordern noch heute Ihren individuellen Vergleich an!
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Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
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