Nach einer langen Wartezeit und Spekulationen darüber, in welche Höhen die Krankenkassenprämien steigen werden, steht nun fest, wie viel die Schweizerinnen und Schweizer im nächsten Jahr für ihre Grundversicherung bezahlen müssen. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die mittlere Prämie im kommenden Jahr um 6,6%, Sie müssen also durchschnittlich 334,70 Franken für Ihre Grundversicherung aufbringen. Während die mittlere Prämie für Erwachsene nun 397,20 Franken beträgt, liegt sie für junge Erwachsene jetzt bei 279,90 Franken, für Kinder werden 105 Franken fällig.
Diese Steigerung ist laut Gesundheitsministerium nötig, um trotz deutlich gestiegener Kosten im Gesundheitswesen eine Kostendeckung zu erreichen. Besonders in den Bereichen Medikamente, hier vor allem bei den Impfungen, und ambulante Versorgung sind stark gestiegene Kosten zu verzeichnen. Auch der Abbau von Reserven und die knappe Kalkulation bei den Prämien im Laufe der Corona-Pandemie führte dazu, dass aktuell nur wenig Spielraum bei den Versicherern besteht, um die Kosten für Versicherte zu senken.
Die mittlere Prämie bezeichnet allerdings nur den Durchschnittswert der gestiegenen Prämie, mit welcher Steigerung jeder Einzelne zu rechnen hat, ist abhängig von der eigenen Versicherungssituation, dem Wohnort und dem Versicherer.
Wie in jedem Jahr ist für die Versicherten vor allem die mittlere Prämie in ihrem Wohnkanton wichtig, denn hier gibt es von Kanton zu Kanton deutliche Unterschiede. Bei der aktuellen Prämienerhöhung können sich vor allem die Bewohner von Basel-Stadt freuen, denn hier fällt die Erhöhung mit 3,9% vergleichsweise gering aus. Mit einer Erhöhung von 9,5% sind dagegen die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Neuenburg ganz oben in der Tabelle zu finden.
Steigende Prämien und gestiegene Kosten im Gesundheitswesen werden schnell zu einer grossen Belastung für den Einzelnen. Um sich davor zu schützen und nicht mehr als nötig für die Grundversicherung zu bezahlen, gibt es ein paar Möglichkeiten, die alle Versicherten ausschöpfen und regelmässig prüfen sollten.
Sind Sie bisher in einem Standard-Modell versichert, kann Ihnen der Wechsel in ein anderes Modell zu einer deutlich günstigeren Prämie verhelfen. So führt der Wechsel in ein Hausarzt- oder HMO-Modell bereits zu einer spürbaren Senkung der Prämie, noch günstiger wird die Prämie im Telemedizin-Modell, da hier die Kosten im Vergleich zu anderen Formen niedrig ausfallen.
Eine weitere Möglichkeit, zumindest eine kleine Ersparnis zu erreichen, ist die Änderung der Zahlweise. Wer statt monatlich im Halbjahres- oder Jahresrhythmus zahlt, bekommt dafür bei vielen Anbietern einen Rabatt. In der Regel können Sie auf diese Weise zwischen 0,5 und 2 Prozent der Prämie einsparen.
Gehen Sie nicht allzu häufig zum Arzt und sind mit der Basis-Versorgung zufrieden, kann sich die Erhöhung der Franchise ebenfalls lohnen. Auf die mittleren Franchise-Stufen sollten Sie dabei aber nicht zurückgreifen – die dadurch erzielte Ersparnis lohnt in der Regel kaum. Experten empfehlen, lediglich zwischen den niedrigsten und den höchsten Franchise-Stufen zu wählen. Sollte sich Ihr Gesundheitszustand in den kommenden Jahren ändern und Sie benötigen mehr medizinische Versorgung, können Sie jeweils zum Jahresende auch wieder zur alten Franchise zurückkehren.
Wer in der Schweiz wirtschaftlich nicht gut gestellt ist, hat in vielen Fällen Anspruch auf eine Verbilligung der Prämie. In diesem Fall wird ein Teil der Kosten vom eigenen Wohnkanton übernommen. Die Prüfung und Gewährung eines solchen Anspruchs ist allerdings Sache der Kantone und dementsprechend unterschiedlich geregelt: Während Sie in manchen Kantonen auf Basis Ihres Steuerbescheids automatisch eine Verbilligung erhalten, müssen Sie diese in anderen aktiv beantragen. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer kantonalen Verwaltung, was für eine Prämienverbilligung nötig ist.
Führt keine der genannten Massnahmen zu einer nennenswerten Ersparnis, können Sie prüfen, ob Ihr Versicherungsmodell bei einem anderen Anbieter günstiger zu haben ist. Denn die Prämien unterscheiden sich trotz identischer Leistungen auch von Versicherer zu Versicherer und eine Ersparnis ist durch einen Wechsel häufig möglich.
Auch wenn Sie bei der aktuell günstigsten Versicherung angemeldet sind, sollten Sie die Prämien regelmässig vergleichen, denn nur selten ist ein Anbieter über mehrere Jahre hinweg der günstigste. Ziehen Sie auch unseren individuellen Vergleich zu Rate, um den günstigsten Tarif zu finden. Der Wechsel selbst ist unkompliziert möglich. Wichtig ist dabei vor allem, die Kündigungsfrist einzuhalten. In den meisten Tarifen ist eine Kündigung zum Jahresende mit einer Frist von vier Wochen möglich.
Nach mehreren Jahren mit geringen Erhöhungen trifft die Prämienerhöhung zum Jahresbeginn 2023 viele Haushalte deutlich. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, die eigene Prämie zu reduzieren und die finanzielle Belastung gering zu halten. Vergleichen Sie regelmässig Tarife und nutzen Sie die vorhandenen Sparmöglichkeiten, um die günstigste Versicherung zu finden. Auch ein Wechsel ist deutlich unkomplizierter als angenommen und kann eine deutliche Ersparnis zur Folge haben. Nutzen Sie unseren individuellen Vergleich und unseren Wechselservice, so finden Sie in wenigen Minuten den günstigsten Tarif und können sich auch beim Wechsel entspannt zurücklehnen.
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
www.srf.ch – So verändern sich die Krankenkassen-Prämien in Ihrem Kanton
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