Nachdem die Prämien für die Grundversicherung in den letzten Jahren stark angestiegen sind, scheint sich dieser Trend im kommenden Jahr zumindest etwas abzumildern: Verschiedene Online-Portale melden eine durchschnittliche Prämiensteigerung für 2026 von 4%. Im Gegensatz zu den letzten Jahren bleibt ein “Prämienschock” also aus – etwas tiefer in die Tasche greifen müssen die Schweizerinnen und Schweizer aber dennoch.
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So entstehen die Prognosen
Die Prognose für die Prämienentwicklung 2026 beruht auf einer Meldung des Vergleichsportals Comparis, das dafür vor allem die Gesundheitskosten der letzten Jahre analysiert hat. So ist nach einer Studie der ETH Zürich davon auszugehen, dass die Gesundheitskosten im Jahr 2026 um etwa 3,4% steigen werden. Kombiniert mit den Reserven, die in den letzten Jahren wieder gebildet werden konnten, ergibt sich daraus der vermutete Anstieg der Prämien um 4%.
Wie sicher sind die Prognosen?
Eine Prognose ist natürlich keine Garantie und die tatsächlichen Zahlen können durchaus höher oder niedriger ausfallen – die genauen Zahlen zur Prämienentwicklung werden vom BAG meist Ende September verkündet. Die vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass die Richtung der Prognosen meist gestimmt hat. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Ermittlung der Prämiensteigerung von 4% durchaus realistisch und eine moderate Steigerung zu erwarten ist. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass auch dies nur ein Durchschnittswert ist – die Steigerung der eigenen Prämie kann, abhängig von den Umständen, auch deutlich höher ausfallen.
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Mittlere Prämie: Analyse zeigt nur Durchschnittswerte
Ob Prognose oder tatsächliche Zahlen: Gemeldet wird immer nur der Durchschnitt aller Prämien für die Grundversicherung, die sogenannte “mittlere Prämie”. Diese gibt aber nicht an, wie Ihre individuelle Prämie im kommenden Jahr ausfallen wird. Das ist am Ende nämlich von mehreren Faktoren abhängig:
Wohnkanton der Versicherten
In manchen Kantonen sind die Gesundheitskosten höher als in anderen – zum Beispiel, weil es weniger Versorger und darum weniger Preiskonkurrenz gibt. Dementsprechend ist die Höhe der Prämie immer auch davon abhängig, wo Sie wohnen und sich medizinisch behandeln lassen.
Zusammensetzung und Anzahl der Mitglieder
In der Gesamtheit kommt es bei den Prämien darauf an, wie viel die Mitglieder einer Krankenkasse diese übers Jahr kosten – also wie oft sie zum Arzt gehen, wie kostspielig die Behandlungen sind und wie oft zum Beispiel Folgebehandlungen nötig werden. Je geringer die Kosten sind, die die Mitglieder produzieren, desto günstiger fallen die Beiträge aus. Im Vorteil sind hier Krankenkassen, deren Mitglieder ein geringes Durchschnittsalter haben und wenige Vorerkrankungen aufweisen.
Franchise und gewähltes Tarifmodell
Die mittlere Prämie wird immer für die Standard-Franchise von 300 Franken berechnet. Das zugrundeliegende Versicherungsmodell ist das Standard-Modell mit freier Arztwahl. Sind Sie in einem anderen Modell versichert oder haben sich für eine andere Franchise entschieden, fällt Ihre Prämie wahrscheinlich niedriger aus.
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So senken Sie Ihre Prämie effektiv
Ist Ihnen die Prämie für Ihre Grundversicherung bereits jetzt zu hoch oder fürchten Sie einen starken Anstieg zum kommenden Jahr, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Ihre Prämie wieder zu senken.
Wechsel des Tarifmodells oder der Franchise
Sind Sie bisher im Standard-Modell versichert, kann ein Wechsel Ihre Prämie deutlich senken. Je nach Vorliebe und Krankenkasse können Sie zwischen verschiedenen Modellen wählen. Bei diesen geht es vor allem darum, wer Ihr erster Ansprechpartner bei Erkrankungen und gesundheitlichen Fragen ist: Im Hausarztmodell kontaktieren Sie zunächst Ihren Hausarzt, im Apothekenmodell kann die Apotheke ums Eck Ihr erster Ansprechpartner sein. Viele Versicherer bieten ausserdem HMO- und Telemedizinmodelle an – besonders letztere bieten oft eine grosse Ersparnis, da der Erstkontakt zum medizinischen Fachpersonal zunächst über die Distanz aufgenommen wird, also per Telefon, Chat oder Videoanruf.
Auch der Wechsel in eine höhere Franchise-Stufe kann Ihre Prämie reduzieren. Das gilt allerdings nur, wenn Sie selten zum Arzt gehen und die hohe Franchise nicht regelmässig ausschöpfen. Zudem gilt hier die Regel, dass eine mittlere Franchise sich in den meisten Fällen nicht lohnt – die Ersparnis, die die meisten Krankenkassen bei der Wahl einer mittleren Franchise anbieten, fällt im Vergleich zu den erhöhten Kosten sehr gering aus. Möchten Sie wirklich sparen, sollten Sie also eine Franchise-Stufe von 2000 oder sogar 2500 Franken wählen.
Wechsel des Anbieters
Liefert auch ein anderes Tarifmodell oder eine hohe Franchise nicht die gewünschte Ersparnis, können Sie noch prüfen, ob Sie den gewünschten Tarif bei einem anderen Versicherer günstiger bekommen. Nutzen Sie unseren Vergleich, um den günstigsten Anbieter zu finden, der in Ihrem Wohnkanton verfügbar ist.
Rabatte nutzen
Die meisten Krankenkassen bieten weitere Möglichkeiten, an der Prämie zu sparen. So wird es zum Beispiel belohnt, wenn Sie die Prämie für ein halbes oder ganzes Jahr im Voraus bezahlen. Auch wenn Sie weitere Policen bei demselben Versicherer abgeschlossen haben, besteht die Möglichkeit, dass Sie auf die einzelnen Prämien einen Rabatt erhalten.
Eine weitere Sparmöglichkeit bieten Familienrabatte: Versichern Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihren Nachwuchs bei derselben Versicherungsgesellschaft, bekommen Sie meist ab dem zweiten Kind eine vergünstigte Prämie angeboten – das dritte Kind wird von vielen Krankenkassen sogar kostenlos mitversichert.
- Prognosen sagen für 2026 eine Steigerung der mittleren Prämie um etwa 4% voraus
- Die tatsächlichen Zahlen können etwas höher oder niedriger sein, die Prognose scheint aber realistisch
- Dafür analysiert wurden die Gesundheitskosten der letzten Jahre sowie der Umgang mit Reserven der Krankenkassen
- Wer mit seiner Prämie unzufrieden ist, kann den Anbieter, die Franchise oder das Tarifmodell wechseln
- Auch andere Rabattmöglichkeiten können genutzt werden, zum Beispiel Familienrabatte oder eine jährliche Vorauszahlung der Prämie
Unser Fazit
Die Entwicklung der Krankenkassenprämien ist jeden Sommer und Herbst ein heisses Thema – schliesslich macht der Beitrag an die Grundversicherung für viele Schweizerinnen und Schweizer einen erheblichen Teil ihrer Ausgaben aus.
Wer sich von steigenden Prämien und unklaren Entwicklungen nicht verunsichern lassen möchte, sollte die eigene Versicherungssituation regelmässig prüfen und optimieren. Schon ein paar Kniffe reichen aus, um Prämiensteigerungen abzufedern und zu verhindern, dass Ihre Ausgaben immer weiter steigen. Nutzen Sie unsere Tipps und unseren Vergleich, um auch 2026 die Krankenkasse mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden!
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
- www.nzz.ch – Höhere Kosten der Krankenkassen – 2026 könnten die Prämien um etwa 4 Prozent steigen
- www.20min.ch – Krankenkassenprämien sollen 2026 um 4 Prozent steigen
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