Vor wenigen Tagen gab das BAG die neuen Prämien für die Grundversicherung im kommenden Jahr bekannt. Der Trend der vergangenen Jahre, in denen es nur geringe Erhöhungen gab, setzt sich mit den aktuellen Prämien fort. Die Bewohner einiger Kantone dürfen sich sogar über eine Vergünstigung ihrer bisherigen Prämie freuen.
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Die Erhöhung der Prämie wird immer anhand der mittleren Prämie der Grundversicherung berechnet, diese ergibt sich aus dem Durchschnitt aller in der Schweiz bezahlten Prämien. Im Jahr 2021 wird diese Prämie bei 316,50 Franken liegen, was einem Anstieg von einem halben Prozentpunkt entspricht. Die tatsächliche Prämie für den Einzelnen kann aber durchaus teurer oder auch günstiger sein – abhängig ist dies vor allem vom Wohnkanton, vom Anbieter der Grundversicherung und auch vom vereinbarten Tarifmodell.
Besonders positiv fällt die Nachricht des BAG für die Bewohner der Kantone Aargau, Appenzell Innerrhoden, Neuenburg, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz und Zürich aus. Hier sinkt die mittlere Prämie im Jahr 2021, im Kanton Appenzell Innerrhoden sogar um deutliche 1,6 Prozent. In den anderen genannten Kantonen fällt die Ersparnis etwas geringer aus und liegt zwischen 0,1 und 0,7 Prozent.
Kanton | Entwicklung Krankenkassenprämien 2021 |
---|---|
Aargau | - 0.1% |
Appenzell Innerrhoden | - 1.6% |
Appenzell Ausserrhoden | 0% |
Bern | + 0.8% |
Basel-Landschaft | + 1.3% |
Basel-Stadt | 0% |
Freiburg | + 0.6% |
Genf | + 0.6% |
Glarus | + 0.1% |
Graubünden | + 0.4% |
Jura | + 2% |
Luzern | + 1.4% |
Neuenburg | - 0.2% |
Nidwalden | + 1.1% |
Obwalden | - 0.1% |
St. Gallen | + 0.1% |
Schaffhausen | - 0.1% |
Solothurn | + 0.1% |
Schwyz | - 0.1% |
Thurgau | + 1.2% |
Tessin | + 2.1% |
Uri | + 0.8% |
Waadt | + 0.9% |
Wallis | + 1.6% |
Zug | + 0.8% |
Zürich | - 0.7% |
In anderen Kantonen müssen die Versicherten mit einer Erhöhung ihrer Prämie rechnen, die mitunter höher ausfällt als die ermittelte durchschnittliche Erhöhung. Am stärksten steigt die Prämie in den Kantonen Tessin und Jura: Mit einer Erhöhung um 2,1 Prozent im Tessin und 2 Prozent in Jura liegen die beiden Kantone auf den ersten Plätzen hinsichtlich der Prämienerhöhung. In weiteren Kantonen ist mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 0,1 – 1,6 Prozent zu rechnen: Baselland, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden Luzern, Nidwalden, St.Gallen, Solothurn, Thurgau, Uri, Waadt, Wallis und Zug.
Weder günstiger noch teurer wird es für die Versicherten in Appenzell Ausserrhoden und Basel-Stadt: Hier bleibt die mittlere Prämie im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Nach der Bekanntgabe der neuen Prämien durch das BAG haben die Grundversicherer noch bis Ende Oktober Zeit, ihre Versicherten über die neue Prämienhöhe zu informieren. Wer dann mit seiner neuen Prämie nicht zufrieden ist, kann die gesetzlichen Kündigungstermin zum Jahresende nutzen, um zu einer anderen Versicherung zu wechseln. Dazu muss die Kündigung spätestens vier Wochen vor Jahresende dem Versicherer vorliegen, also zum 30. November 2020. Alle wichtigen Infos zur Kündigung und zum Versicherungswechsel finden Sie übrigens hier.
bei der Kündigung der Grundversicherung gilt nicht der Poststempel, sondern der Eingang auf dem Schreibtisch des zuständigen Sachbearbeiters. Schicken Sie die Kündigung also möglichst frühzeitig los und berücksichtigen Sie auch Sonn- und Feiertage bei der Einhaltung der Frist.
Wird die eigene Versicherungsprämie Jahr für Jahr überdurchschnittlich erhöht, sollten Sie über einen Wechsel Ihres Anbieters nachdenken. Dies kann sich sogar ohne eine Prämienerhöhung lohnen: Oftmals gibt es Mitbewerber, die den gleichen Tarif zu einem günstigeren Preis anbieten. Auch der Wechsel des Tarifmodells kann dabei helfen, die Kosten für die Grundversicherung zu reduzieren. Die meisten Versicherer haben neben der klassischen Grundversicherung auch Hausarzt-, HMO- und Telemedizin-Modelle im Angebot, mit denen Versicherte mitunter kräftig sparen können.
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Studien und Quellen zu diesem Beitrag
www.nzz.ch – Plus 0,5 Prozent bei den Krankenkassen – trotz der dritten milden Prämienrunde in Folge hält der Bundesrat an seinen Sparplänen fest
www.bote.ch – Prämienschock bleibt aus: Krankenkassen kosten 2021 durchschnittlich 0,5 Prozent mehr
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