Mit Ihren Einzahlungen in die Pensionskasse sichern Sie Ihre spätere Rente: Je früher Sie anfangen und je mehr Sie einzahlen, desto höher fällt Ihre Rente im Alter aus. Doch oft werden die Einzahlungen reduziert oder unterbrochen: Die Pflege der Eltern wird nötig, die Kinder müssen betreut werden oder Sie studieren nebenbei – all das führt dazu, dass am Ende weniger Guthaben in der Pensionskasse vorhanden ist.
Es gibt aber Möglichkeiten, wie Sie auch bei widrigen Umständen Ihre berufliche Vorsorge optimieren und dafür sorgen können, das Beste aus der Pensionskasse herauszuholen.
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Rente optimieren: So gehen Sie vor
Um das Maximum aus Ihrer beruflichen Vorsorge herauszuholen, empfiehlt es sich, systematisch vorzugehen:
Zuerst: Aktuellen Stand ermitteln
Zunächst sollten Sie in Erfahrung bringen, wie es aktuell um Ihre berufliche Vorsorge bestellt ist. Die wichtigsten Informationen dazu finden Sie in Ihrem Vorsorgeausweis. Hier steht, wie hoch Ihr aktuelles Guthaben ist, wie viel Rente Sie später erhalten würden (auf Basis Ihrer aktuellen Einzahlungen) und ob es Lücken in Ihren Einzahlungen gab. Solche Lücken entstehen in Jahren ohne Einzahlungen, also zum Beispiel während der Elternzeit oder bei Erwerbslosigkeit. Auch, wenn Sie in Teilzeit arbeiten, reduzieren sich Ihre Einzahlungen, da diese immer prozentual an Ihrem Einkommen berechnet werden.
Welche Informationen Sie an welcher Stelle finden, ist leider nicht einheitlich geregelt, da jede Pensionskasse eigene Dokumente erstellt, Fragen Sie im Zweifel direkt bei Ihrer Pensionskasse nach, wenn Ihnen nicht klar ist, wie Ihr Vorsorgeausweis zu lesen ist.
Welche Rente Sie später von der AHV erhalten werden, erfahren Sie bei Ihrer kantonalen Ausgleichskasse. Dieser Betrag ergibt dann, zusammen mit Ihrer Rente über die Pensionskasse, die gesamte Summe, die Sie im Alter erhalten werden.
Dann: Lücken schliessen
Stellt sich heraus, dass Sie in den vergangenen Jahren nicht den maximal möglichen Betrag in die Pensionskasse eingezahlt haben, können Sie diese Lücken schliessen – zumindest für eine bestimmte Zeit. Bis zu fünf Jahre nach der Entstehung können solche Lücken wieder geschlossen werden, indem Sie die fehlenden Beiträge nachzahlen. Lassen Sie sich also nicht zu lange Zeit und kontrollieren Sie regelmässig, ob bei Ihnen noch Nachzahlungen offen sind und wie lang Sie diese Nachzahlung noch leisten können.
Bevor Sie allerdings Einzahlungen bei der Pensionskasse machen, sollten Sie prüfen, ob eine andere Anlageform nicht rentabler für Sie sein könnte. Die Anlage in der Pensionskasse ist zwar sehr sicher, bringt aber meist nur eine begrenzte Rendite. In der dritten Säule finden Sie verschiedene Alternativen, die sich mehr lohnen können - je nachdem, welche Produkte Sie interessieren und welches finanzielle Risiko Sie dabei eingehen möchten.
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Danach oder stattdessen: Berufliche Vorsorge ergänzen
Zusammen mit der Rente von der AHV ist davon auszugehen, dass Ihnen im Ruhestand etwa 60% Ihres Einkommens zur Verfügung stehen – vorausgesetzt, Sie haben zuvor alle Lücken geschlossen. In der Regel reicht das nicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Möchten Sie sich im Alter nicht finanziell einschränken, sollten Sie deshalb Ihre bestehende Vorsorge um zusätzliche Produkte ergänzen.
Überobligatorium oder private Vorsorge?
Bei der freiwilligen Altersvorsorge haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Verdienen Sie mehr als 90 720 Franken im Jahr, sind Ihre Lohnbestandteile oberhalb dieses Betrags nicht obligatorisch versichert. Mit etwas Glück bietet Ihr Arbeitgeber aber auch die Versicherung der überobligatorischen Anteile an: Dann erhalten Sie auf Ihren gesamten Lohn eine Rente und verbessern Ihr Einkommen im Ruhestand erheblich. Das Überobligatorium hat allerdings meist einen niedrigeren Umwandlungssatz als die obligatorischen Beiträge - sind Sie an einer höheren Rendite interessiert, sollten Sie sich die Produkte der dritten Säule einmal näher ansehen.
In der freien Vorsorge über Säule 3b haben Sie die Auswahl: Hier sind alle Anlagemöglichkeiten zusammengefasst, die keinen besonderen Regelungen oder Beschränkungen unterliegen, von Aktien über Immobilien oder Sparpläne bei Banken. Säule 3a bietet zudem einige Möglichkeiten, sicher vorzusorgen und gelichzeitig Steuern zu sparen.
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Säule 3a: Gebundene Vorsorge mit Steuervorteilen
Säule 3a bündelt verschiedene Produkte, die steuerliche Vorteile bieten: Bis zu einer bestimmten Maximalsumme können die Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. In diesem Jahr liegt die Maximalsumme bei 7'258 Franken – Sind Sie selbstständig und kein Mitglied einer Pensionskasse, können Sie sogar 36’288 Franken einzahlen. Dafür müssen die Produkte bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Die Laufzeit muss mindestens fünf Jahre betragen
- Beim Abschluss sind Sie höchstens 60 Jahre alt
- Die Auszahlung erfolgt auf einmal: frühestens fünf Jahre vor und spätestens fünf Jahre nach dem Erreichen des regulären Rentenalters (65 Jahre)
- Eine vorzeitige Kündigung oder Teilentnahme ist nur in wenigen Situationen möglich, zum Beispiel bei dauerhaftem Wegzug ins Ausland
Beliebte Produkte in Säule 3a sind verschiedene Banklösungen und Lebensversicherungen. Gemischte Lebensversicherungen bieten hier einen doppelten Vorteil: Mit einem Risikoanteil und einem Sparanteil investieren Sie in Säule 3a und sichern sich gleichzeitig für die Risiken Todesfall und Erwerbsunfähigkeit ab. Sie können sich auch für mehrere 3a-Produkte entscheiden, hier gibt es vom Gesetz keine Beschränkung. Zu viele Produkte sollten Sie dennoch nicht auswählen, da die Maximalsumme immer für Ihre komplette Vorsorge in Säule 3a gilt, unabhängig davon, wie viele einzelne Produkte diese enthält.
- Lücken in der beruflichen Vorsorge können bis zu fünf Jahre nach ihrer Entstehung geschlossen werden
- Bei maximalen Einzahlungen können Sie mit Pensionskasse und AHV etwa 60% Ihres Einkommens im Ruhestand erreichen
- Lohnbestandteile über einem Einkommen von 90 720 Franken jährlich können Sie im Überobligatorium versichern, wenn Ihr Arbeitgeber dies ermöglicht
- Eine gute Ergänzung bieten Produkte in Säule 3a und Säule 3b
Unser Fazit
Die berufliche Vorsorge bildet zusammen mit der Rente über die AHV das Fundament Ihres Einkommens im Alter – deshalb ist es so wichtig, diese bestmöglich aufzustellen. Prüfen Sie regelmässig, ob Sie das Maximum eingezahlt haben, und schliessen Sie entstandene Lücken, sobald es Ihnen möglich ist. Optimieren Sie Ihre Vorsorge dann mit privater Vorsorge – so bekommen Sie den optimalen Mix aus sicherer Anlage und flexiblen Produkten, die sich an Ihr Leben anpassen und Ihren individuellen Wünschen entsprechen. Nehmen Sie sich Zeit für den Vergleich der unterschiedlichen Produkte, fordern Sie von uns Ihr individuelles Angebot an und holen Sie das Beste aus Ihrer Altersvorsorge heraus!
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
- www.handelszeitung.ch – Wie die Vorsorgelücke geschlossen werden kann
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