Zwar wurden die Krankenkassenprämien für das kommende Jahr noch nicht veröffentlicht, aber bereits jetzt lässt sich eine Richtung erkennen, in die sich die Krankenkassenprämien für das kommende Jahr entwickeln. Erste Prognosen besagen, dass die Schweizerinnen und Schweizer mit einem deutlichen Anstieg der Prämien rechnen müssen.
Eine erste Prognose liefert die Direktorin des Branchenverbands santésuisse, Verena Nold. In einem Interview mit der Zeitung „Blick“ äusserte sie ihre Prognose. Nach aktuellen Entwicklungen und den jüngsten Preisanstiegen sei mit einer Steigerung der Prämien um durchschnittlich 7,5 Prozent zu rechnen. Die Gründe dafür seien vor allem in einem starken Anstieg der Kosten für Arzneimittel zu sehen, auch das Aufbrauchen der Reserven während der Pandemie habe an dieser Entwicklung Anteil. Ebenfalls eine Rolle spielten gestiegene Behandlungskosten und der demographische Wandel. Wie hoch die Prämien schlussendlich steigen und welche Kantone mit der grössten Steigerung zu rechnen haben, kann natürlich erst nach der Veröffentlichung der neuen Prämien gesagt werden.
Die neuen Prämien für die Grundversicherung werden immer im Herbst veröffentlicht. In den letzten Jahren geschah dies immer Ende September, sodass auch in diesem Jahr mit einer Veröffentlichung in der zweiten Septemberhälfte gerechnet werden kann.
Sollten Sie nach der Veröffentlichung der neuen Prämien feststellen, dass Ihre Beiträge deutlich steigen werden, können Sie verschiedene Massnahmen anwenden, um diese Kostenentwicklung zu dämpfen und die Prämie wieder zu senken. Sie können zum Beispiel den Anbieter wechseln oder eine andere Franchise wählen.
Eine einfache und wirksame Massnahme ist der Wechsel in ein neues Tarifmodell. Besonders, wenn Sie bisher im Standardmodell versichert sind, können Sie durch einen Wechsel sparen. Die grösste Ersparnis bietet meist der Wechsel in ein Telemedizin-Modell. Aber auch, wenn Sie ein Hausarzt- oder ein HMO-Modell wählen, wird sich das positiv auf Ihre Prämie auswirken.
Relativ neu auf dem Markt sind flexible Grundversicherungen, die mehr Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse nehmen. So werden zum Beispiel bestimmte Leistungen ohne Franchise übernommen, bei Medikamenten wird dafür häufiger zum Generikum gegriffen. Je nach Gestaltung des flexiblen Modells lassen sich auch damit einige Franken sparen.
Möchten Sie alles so weit wie möglich unverändert lassen, könnte ein Wechsel der Franchise-Stufe Ihre Prämie reduzieren. Waren Sie die letzten Jahre nur wenig beim Arzt, kann sich eine Erhöhung durchaus lohnen: Sie bleiben bei Ihrem bisherigen Anbieter und in Ihrem bisherigen Modell, durch die höhere Franchise bezahlen Sie dafür aber weniger. Als Faustregel gilt, dass sich vor allem drastische Erhöhungen und Senkungen lohnen: Das Verhältnis von Prämie zu Eigenleitung ist in den mittleren Stufen am schlechtesten, das bedeutet, Sie sparen an der Prämie nur wenig, müssen im Schadensfall aber deutlich tiefer in die eigene Tasche greifen.
Eine weitere gute Möglichkeit ist der Wechsel des Anbieters. Zwar sind hier keine riesigen Preissprünge zu erwarten, mitunter unterscheiden sich die Prämien für identische Leistungen aber deutlich. Die Gründe dafür sind vielfältig, Einfluss auf solche Unterschiede hat zum Beispiel das Durchschnittsalter der Versicherten oder deren Wohnkanton: Sind besonders viele Versicherte in einen Kanton mit hohen Gesundheitskosten beheimatet, steigen die Kosten für die Krankenkasse und somit auch für die Mitglieder. Vergleichen Sie am besten alle infrage kommenden Anbieter, um die günstigste Prämie in Ihrem Wohnkanton zu ermitteln.
Neben den aufgeführten Möglichkeiten können Sie auch ohne Änderungen eine Ersparnis erreichen. Viele Versicherungen gewähren zum Beispiel Rabatte, wenn Sie Ihre Prämie zu Beginn des Jahres komplett bezahlen. Auch Familienrabatte kommen häufig vor: Je mehr Kinder beim selben Anbieter versichert werden, desto günstiger wird die Prämie. Das dritte Kind wird bei manchen Versicherern sogar kostenlos mitversichert.
Planen Sie in der nächsten Zeit den Abschluss einer Zusatzversicherung, kann diese auch zum Sparen beitragen: Viele Versicherer belohnen es, wenn Sie mehrere Policen bei demselben Anbieter haben und gewähren Rabatte, wenn Sie zu einer bereits bestehenden Grundversicherung eine oder mehrere Zusatzversicherungen abschliessen.
Nachdem die Prämien für die Grundversicherung in den letzten Jahren eher gering gestiegen sind, ist für das kommende Jahr mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen. Noch ist allerdings unklar, wer davon am meisten betroffen sein wird und wie genau diese Prognosen tatsächlich zutreffen werden. Lassen Sie sich deshalb von solchen Botschaften nicht verunsichern: Wenn Sie Ihre Versicherungssituation regelmässig überprüfen und bei Bedarf anpassen, sind Sie auch in schlechteren Zeiten auf der sicheren Seite. Dabei hilft Ihnen auch unser individuelles Angebot, das Sie gratis anfordern können. Nehmen Sie sich nach der Veröffentlichung der neuen Prämien etwas Zeit, optimieren Sie Ihre Versicherungssituation und haben Sie keine Angst vor dem Wechsel: So zahlen Sie niemals zu viel für Ihre Grundversicherung und bleiben auch in schlechteren Zeiten bestens versichert!
Weitere Links und Quellen zu diesem Beitrag
www.blick.ch – Krankenkassenprämien steigen weiter
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